Tor 36 – Der Sprung ins Ungewisse: Krisen, Wachstum und Menschlichkeit
Tor 36 ist aktuell vom 14.03. bis 19.03. aktiv und bringt intensive emotionale Prozesse mit sich, die uns herausfordern, aber auch unser Wachstum ermöglichen.
Nachdem wir mit Beginn des Tores 41 viele Facetten von Gefühlen, Beziehungen und Zukunftsvisionen kennengelernt haben, beginnt nun die eigentliche innere Arbeit. Es ist Zeit, den Keller aufzuräumen – ohne elektrisches Licht. Dies ist ein Prozess, den man allein durchleben kann, aber auch mit einem Menschen, der die eigenen Themen tragen kann – sei es ein Coach, die beste Freundin oder der beste Freund. Es geht darum, die eigenen Gefühle zu durchdringen, sie bewusst zu verarbeiten und sich auf eine tiefere Ebene der Selbsterkenntnis einzulassen.
Die Prüfung der Menschlichkeit
Tor 36 im Human Design verkörpert den evolutionären Drang, sich durch Erfahrungen zu entwickeln. Es fordert uns auf, durch Krisen zu wachsen, Emotionen zu akzeptieren und Mitgefühl für uns selbst und andere zu fördern. In der niedrigen Frequenz erleben wir Verzweiflung, in der höchsten Ausdrucksform jedoch tiefste Menschlichkeit.
Dieses Tor bringt oft Phasen mit sich, die als „dunkle Nacht der Seele“ beschrieben werden – Zeiten, in denen das Leben herausfordernd ist, sich eng und ausweglos anfühlt. Doch genau in dieser Dunkelheit liegt die Einladung zur Wandlung: Wer durch sie hindurchgeht, den Tod, den ich im Blog zum Tor 22 beschrieben habe, zu sterben, kann sein wahres Selbst erkennen. Statt sich vom Leid überwältigen zu lassen, geht es darum, es als Lehrer zu begreifen.
Die Expansion der Grenzen – das Unbekannte durchdringen
Die Energie fordert uns auf, Grenzen zu erweitern und Erfahrungen in ihrer Tiefe zu durchdringen. Es geht darum, sich dem Unbekannten zu stellen, neue Wege zu erkunden und das Leben in all seiner Intensität zu erfahren. Dieser innere Ruf nach Wachstum führt dazu, dass Menschen mit diesem Tor oft bereit sind, sich auf das Abenteuer des Lebens einzulassen – selbst wenn Gefahr droht. Jede neue Erfahrung ist eine Prüfung: Bleiben wir in der Angst stecken oder springen wir mutig ins Ungewisse?
Es zieht Menschen in neue Erfahrungen hinein – sei es durch Reisen, neue Begegnungen oder Lebensumbrüche. Doch mit diesem Mut, sich dem Neuen zu öffnen, kommt auch das Risiko, verletzt zu werden. Die Herausforderung besteht darin, trotz aller Rückschläge weiterzugehen, zu vertrauen und sich dem Fluss des Lebens hinzugeben.
Tor 36 bewegt sich zwischen extremer Nervosität und dem belebenden Kitzel des Lampenfiebers. Die eine Seite führt zu übermäßigen Emotionen, Überreaktionen und Dramen – wie eine nie endende Seifenoper. Die andere Seite erlaubt uns, Herausforderungen mit Humor und Leichtigkeit zu begegnen – fast wie eine Stand-up-Comedy-Show, in der wir unsere eigene Geschichte meistern.
Doch in Zeiten der Dunkelheit ist es wichtig, vorsichtig und zurückhaltend zu sein. Wir sollten uns nicht den Gewohnheiten anderer Menschen anschließen, aber auch nicht zu viel Kritik äußern – insbesondere nicht öffentlich. Manchmal ist es besser, nicht alles wissen zu müssen und Dinge einfach auf sich beruhen zu lassen. Wichtig ist nur, sich nicht von Nervosität, negativen Stimmungen oder schlechten Gewohnheiten anstecken zu lassen. Stattdessen sollten wir an unseren eigenen Werten festhalten – an den Standards, die wir in Tor 49 verankert haben.
Jammern in der Kaffeepause, Lästern über andere oder das ewige Beschweren über „wie schwer alles ist“ – all das kann eine Gewohnheit sein, die uns unbemerkt in unserer Entwicklung zurückhält.
Doch Tor 36 lädt uns ein, genau hinzuschauen: Dient unser Jammern der Klärung und Lösung eines Problems? Oder halten wir uns selbst in einer Schleife des Unglücks gefangen? Wer sich dieser Dynamik bewusst wird, kann sich entscheiden, ob er weiter in der Opferhaltung bleiben will (siehe dazu auch mein Blog zu Tor 55) – oder den Weg der Selbstverantwortung wählt.
Mitleid oder Mitgefühl – der feine Unterschied
In der niedrigen Frequenz zeigt sich oft Mitleid – ein Zustand, in dem man sich von den eigenen oder den Gefühlen anderer überwältigt fühlt und sich in der Opferrolle verliert. Mitgefühl hingegen ist der höchste Ausdruck dieses Tores: Es bedeutet, Leid zu erkennen, ohne sich davon mitreißen zu lassen. Wer aus Mitgefühl handelt, bleibt in seiner eigenen Kraft und kann anderen wirklich helfen.
Sexualität – Lust oder emotionale Flucht?
Gefühle sind ein zentraler Bestandteil unserer Wahrnehmung – sie bewegen uns durch Schicksale, Geschichten oder Filme, die uns berühren. Doch wenn wir nicht gelernt haben, mit emotionalen Krisen umzugehen, geraten wir immer wieder in Konflikte, weil wir nicht verstanden haben, dass es unsere eigenen Gefühle sind. Die Lösung liegt in der bewussten Verarbeitung unserer Emotionen, um einen diplomatischen und achtsamen Umgang mit uns selbst und anderen zu ermöglichen.
Tor 36 bringt emotionale Hochs und Tiefs mit sich, die zunächst wie ein unkontrollierbares Chaos erscheinen mögen. Doch dieses Auf und Ab ist eine Initiation – es lehrt uns, dass Emotionen kommen und gehen, dass nichts von Dauer ist. Wer lernt, diese Wellen zu reiten, anstatt von ihnen mitgerissen zu werden, gewinnt innere Ruhe und Souveränität.
Tor 36 beschreibt intensive Gefühle, die sich in höchste Höhen sowie tiefste Krisen zeigen können. Es bringt die Angst mit sich, bestimmten Erlebnissen nicht gewachsen zu sein, oder auch wegen fehlenden Erfahrungen nicht gut genug zu sein – eine Angst, die sich auch in der Sexualität zeigen kann. Gleichzeitig eröffnet es einen Weg, durch Diplomatie und Reibung zu wachsen.
Sexualität ist in Tor 36 stark präsent. Doch die Qualität dieser Energie hängt davon ab, aus welcher Intention heraus sie gelebt wird. Wird Sexualität bewusst als Ausdruck von Lust und Freude erlebt oder dient sie als Flucht, um emotionale Spannungen abzubauen?
Sex, der aus einem unbewussten, körperlichen Drang heraus entsteht, bleibt oft oberflächlich und unbefriedigend. Wahre Erfüllung entsteht, wenn Sinnlichkeit nicht aus einem inneren Druck gespeist wird, sondern aus einer bewussten Verbindung mit sich selbst und dem Gegenüber.
Dankbarkeit als Schlüssel zur Integration
Ein zentraler Aspekt des Wachstums durch Tor 36 ist Dankbarkeit. Wer sich trotz aller Herausforderungen in Dankbarkeit übt, erkennt, dass jede Krise eine Einladung zum Lernen ist. Dankbarkeit hilft, die Perspektive zu verändern – anstatt nur das Leid zu sehen, kann man den tieferen Sinn dahinter erkennen. Sie erlaubt es, den eigenen Weg mit mehr Vertrauen zu gehen und das Leben in all seinen Facetten wertzuschätzen.
Das sind Empfehlungen für die fünf Tage dieses Zeitzyklus.
Ernährung: Dem Tor 36 wird die Aminosäure Prolin zugeordnet. Prolin unterstützt uns auf energetische Weise zur Erdung und ist wichtig für unseren Istzustand. Ist der Körper gut versorgt, kann er Prolin selbst bilden. Prolin kann jedoch nicht aktiv zugeführt werden.
Sport: Um eine gute Durchblutung, einen harmonischen Energiefluss und ein starkes Immunsystem zu fördern, eignen sich folgende Bewegungsformen besonders Yoga, Tai Chi und Qigong, da sie Achtsamkeit fördern und innere Blockaden lösen. Hilfreich sind hier Reinigungsprozesse auf allen Ebenen: von der inneren Arbeit über die Heilung des inneren Kindes bis hin zu körperlichen Entgiftungsprozessen. Alles, was dabei unterstützt, sich zu erden, ist essenziell – sei es durch Sport, Bewegung in der Natur, Meditation oder bewusste Ernährung. Die Fische-Qualität bringt viel Verbindung zur Spiritualität und Träumerei mit sich, sodass es auch darum geht, in dieser Welt anzukommen und den eigenen Körper als stabilisierende Basis zu nutzen. Schaue also auch gern bei dem Blog zum Sternzeichen Fisch vorbei und auch bei den Toren 55, 37, 63 und 22. Apropos Träumerei: Auch das luzide Träumen kann in dieser Phase intensiviert werden. Wer bewusst durch seine Traumwelten navigieren kann, bekommt neue Einsichten und verarbeitet emotionale Themen auf einer tiefen, unbewussten Ebene.
Gesundheit: Wie beim Sternzeichen Fische sind hier besonders der Solarplexus, die Nieren, die Bauchspeicheldrüse, der Blutfluss und das Immunsystem betroffen. Menschen mit einer starken Aktivierung dieses Tores können unter Phantomschmerzen, Schwankungen des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels, innerer Unruhe – insbesondere im Schlaf – sowie Depressionen, Panik und Ängsten leiden.
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Fazit: Menschwerdung bedeutet, die eigene wahre Natur zu finden und zu leben
Tor 36 im höchsten Ausdruck ist der Weg des Mitgefühls, der Dankbarkeit und der tiefen Menschlichkeit. Es erinnert uns daran, dass jede Krise eine Chance zur Transformation ist. Dass Schmerz uns nicht zerstört, sondern uns wachsen lässt. Und dass wahre Freiheit darin liegt, sich den eigenen Emotionen zu stellen, die Grenzen des Bekannten immer wieder zu erweitern und die Lektionen des Lebens in Liebe und Dankbarkeit anzunehmen.
Es heißt, sich der eigenen Konditionierungen und der Sozialisation bewusst zu werden – all jener Schichten, die uns über Jahre geformt haben. Doch wahres Wachstum geschieht, wenn wir diese Schichten nach und nach ablegen, wie die Häute einer Zwiebel. Jede abgelöste Schicht bringt uns näher an unser authentisches Selbst, aber sie macht uns auch verletzlich. Und genau diese Verletzlichkeit ist es, die wahre Menschlichkeit ausmacht.
Sich dieser Offenheit zu stellen, erfordert Mut. Es bedeutet, alte Schutzmechanismen loszulassen und die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen – mit all den Emotionen, Herausforderungen und Erkenntnissen, die dazugehören. Menschwerdung ist kein Endpunkt, sondern ein fortlaufender Prozess des Erkennens, Fühlens und Wachsens. Wer sich traut, diesen Weg zu gehen, findet nicht nur zu sich selbst, sondern auch zu einer tieferen Verbindung mit dem Leben.